Anfang der siebziger Jahre wurden Entdeckungen gemacht, die zu Möglichkeiten führten, Mikroben und Pflanzen genetisch zu manipulieren.
Boyer von der Universität Kalifornien und S. Cohen von der Stanford Universität fanden heraus, dass es möglich ist, Gene aus anderen Mikroorganismen und sogar aus Tieren und Pflanzen in Escherichia coli einzuschleusen.
Escherichia coli, ein Bewohner des menschlichen und tierischen Darms war seit langem ein wichtiges Studienobjekt in der Biotechnologie und bereits intensiv untersucht worden. Das Bakterium ist normalerweise vollkommen harmlos, obwohl auch einige Stämme Toxine bilden können, die Durchfall verursachen.
Die für die Untersuchungen verwendeten Stämme hatten jedoch aufgrund jahrelanger Kultivierung bereits die Fähigkeit zur Darmbesiedlung verloren.
Boyer und Cohen hatten gelernt, DNA in handhabbare Stücke zu zerlegen. Dann entdeckten sie, wie solche Stücke in einem Vektor, dies ist die Bezeichnung für ein Werkzeug zur Übertragung eines Objektes von einem Ort zum anderen, platziert werden können.
Ein Beispiel für einen derartigen Prozess ist die Übertragung von Malaria, bei der die Moskitos als Vektoren fungieren.
Als Vektor für ein Gen fungiert normalerweise ein Bakteriophage. Dies ist ein Virus, das Bakterien angreift.
Die von Boyer und Cohen angewandte Technik wurde unter dem Begriff Genklonierung bekannt. Ihr folgt die Selektion der Empfängerzellen, die das gewünschte Gen enthalten.
Ein andere Weg zur Genmanipulation führt über die Deletion(Verlust von genetischem Material) von Genen. Ein dritter ist die direkte Manipulation eines Gens, die Mutagenese, um das gebildete Protein zu verändern.
Solche Mutationen und Gentransfers finden massenhaft täglich in der Natur statt, wodurch dann ab und zu ein neuer Krankheitserreger wie HIV oder Influenza entstehen kann.
Im Unterschied zu natürlichen Gentransfers ist bei den künstlichen genetischen Manipulationen viel besser vorherzusagen welche Produkte dabei entstehen.
Die Ängste vieler Menschen, vor unbeabsichtigt entstehenden Organismen, die eine nicht vorhersehbare Gefahr darstellen könnten, sind daher kaum unberechtigt.
Es wird inzwischen seit über 20 Jahren weltweit in Labors genetisch gearbeitet, ohne dass ernstzunehmende Unfälle publik wurden.
Stattdessen wurden von Gentechnikern veränderte Mikroorganismen für unterschiedlichste Bereiche in Industrie, Medizin und Landwirtschaft entwickelt. (s.Beispiele in meinen anderen Artikeln).
Dennoch ist es wichtig, die Ergebnisse in diesem Wissenschaftszweig, der großen Nutzen für die Weltbevölkerung hat und noch haben wird, kritisch zu überwachen.
Einige wissenschaftliche Entdeckungen der Vergangenheit haben der Menschheit große Schäden zugefügt, nachdem sie in die falschen Hände gerieten.