In 2000m Tiefe, am Grund des pazifischen Ozeans gibt es Gebiete mit vulkanischer Aktivität, in denen aufgrund der Erhitzung durch das aufsteigende Magma Wassertemperaturen von über 100°C auftreten.
Dass bei derart hohen Temperaturen und der giftigen Brühe, die Schwermetalle und Mineralien enthält, aber kein organisches Material, Lebewesen existieren können, war lange Zeit unvorstellbar.
Inzwischen sind sogenannte hyperthermophile Mikroorganismen nachgewiesen worden, die auch bei 122°C wachsen können.
Es wird z.Zt. angenommen, dass die absolute Obergrenze für Leben um etwa 150°C liegt, da bei höheren Temperaturen die DNA zerfällt, sodass die heute bekannten DNA-Reparatursysteme überfordert wären.
Dennoch kann niemand ausschließen, dass Lebewesen Mechanismen entwickelt haben, mit denen sie noch wesentlich höhere Temperaturen überleben können, wie sie in Heißwasserquellen von 350°C vorzufinden sind.
Unter den thermophilen Mikroorganismen gibt es Schwefelbakterien, die zu den Gamma-Proteobacteria gehören.
Diese Bakterien gewinnen durch die Oxidation von Sulfid zu Sulfat Energie.
Außerdem können sie über mehrere Stoffwechselvorgänge, im Wasser gelösten Kohlendioxid zu organischer Substanz, reduzieren.
Einen Teil davon nutzen diese Mikroorganismen selbst, den Rest überlassen sie einem Wurm, der mit den Mikroorganismen in Symbiose lebt.
Riftiapachyptila, der zur Familie der Bartwürmer zählt, kann selbst keine Nahrung aufnehmen, weil er weder eine Mundöffnung noch einen Darm hat. Er ist vollständig von den Mikroorganismen abhängig.
Riftia lebt in einer am Meeresboden verankerten Röhre, die der Wurm nie verlässt.
Das Wachstum der Röhre in der der Wurm lebt liegt bei 85cm im Jahr, wobei die Länge des Wurmes jedoch in einer 2m langen Röhre nur ca. 80 cm beträgt.
Die Mikroorganismen erhalten in einem schlauchförmigen Organ des Wurmes freie Logis.
Biologen fanden in jedem Gramm der Eingeweide des Wurmes fast zehn Milliarden Mikroorganismen.