( Eine Recherche)

Glyphosat ist weltweit einer der am meisten eingesetzten Wirkstoffe in Pflanzenschutzmitteln, die zur Verhinderung von unerwünschten Pflanzenwuchs im Kulturpflanzenbau oder zur Abtötung von Pflanzen oder Pflanzenteilen verwendet werden. Diese Mittel werden als Herbizide oder umgangssprachlich als „Unkrautbekämpfungsmittel“ bezeichnet (Def. Bundesinstitut für Risikowertung BfR).

 

Das BfR schildert den Einsatz von Glyphosat wie folgt:

Glyphosat wird in der Landwirtschaft und im Gartenbau zur Bekämpfung von Wildkräutern (Unkraut) vor der Aussaat verwendet. Beim Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen mit einer Glyphosatresistenz wird der Wirkstoff außerhalb der europäischen Union auch nach der Aussaat angewandt, um konkurrierende Wildkräuter zu bekämpfen.

Das zweite Einsatzgebiet von Glyphosat ist die Vorerntebehandlung von Getreide auf dem Feld, auch Sikkation genannt.

Glyphosat beschleunigt den Reifeprozess des Getreides, dieses reift gleichmäßiger und kann früher geerntet werden.

In der aktualisierten Bewertung vom 15.Januar 2014 e34 BfR unter dem Titel „Fragen und Antworten zur gesundheitlichen Bewertung von Glyphosat „

 

htttp://www.bfr.bund.de/fragen_und_antworten_zur_gesundheitlichen_bewertung_von_glyphosat

führt das BfR abschließend aus:

Landwirtschaftliche Nutztiere können aufgrund der Rückstände in Futtermitteln                                                             größere Mengen von Glyphosat im Urin ausscheiden als Menschen. Aber die wenigen bislang vorliegenden Daten zeigen, dass auch hier die abgeschätzte Aufnahme deutlich unter den toxikologischen Grenzwerten lag und keine gesundheitliche Gefährdung anzunehmen ist.
Wie bereits oben vom BfR ausgeführt wurde, wird Glyphosat, (bekannt auch unter dem Markennamen Roundup und seit 1974 in 130 Ländern von dem US-Konzern Monsanto vertrieben) das für fast alle Pflanzenarten toxisch ist, beim Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen mit Glyphosatresistenz angewandt.

Eine wesentliche Rolle spielt Glyphosat beim Anbau von Genmais und anderen gentechnisch veränderten Getreidegattungen.

Der Anteil des Anbaus von Genmais lag in den USA 2009 bei 85% (29,9 Millionen Hektar).

Anfang 2000 wurde der Anbau von Genmais in Deutschland gesetzlich untersagt, jedoch erfolgte durch Übernahme der EU-Freisetzungsrichtlinie in nationales Recht ab 2006 wieder ein kommerzieller Anbau in Deutschland.
Prof. Monika Krüger, Leiterin des Instituts für Bakteriologie und Mykologie, Universität Leipzig, Veterinärmedizinische Fakultät warnt vor dramatischen Auswirkungen des Einsatzes von Glyphosat (s. auch Glyphosat Monika Krüger). In einem Vortrag anlässlich des 20-Jährigen Bestehens der Weiterbildung Phytotherapie, zu dem die Akademie für tierärztliche Fortbildung (ATF) der Bundestierärztekammer e.V. eingeladen hatte  erklärte sie dazu folgendes:
In Pflanzen, aber auch in Bakterien, Pilzen und Protozoen blockiert Glyphosat den Shikimisäure-Stoffwechsel, wodurch die Bildung verschiedener Aminosäuren gestört ist. Bereits in geringen Konzentrationen werden u.a. Laktobazillen, Bifidobakterien und Enterokokken gehemmt, nicht jedoch pathogene Bakterien wie Salmonella-Serovare, Clostridium perfringens und C.botulinum, weshalb es in Zusammenhang gebracht wird mit bei Kühen zunehmend auftretenden Dysbiosen der Magen-Darm-Flora. Ferner greife es in den Leberstoffwechsel ein und sei nierentoxisch. Es binde als starker Chelator Mineralstoffe und Spurenelemente, sodass diese für die Futterpflanzen aus dem Boden nicht mehr resorbierbar seien.
Frau Prof. Krüger hält es auch für möglich, dass ein Zusammenhang besteht, zwischen chronischem Botulisums und Glyphosat.

Rinderbotulismus wurde seit 1996 bereits in über 1000 Milchviehbetrieben besonders in Norddeutschland nachgewiesen, die Dunkelziffer ist vermutlich erheblich höher, da die Erkrankung sich meist schleichend ausbreitet.

Die Symptome sind Leistungsabfall, Muskel-und Pansenlähmung, Labmagenverlagerung, Bewegungs-und Schluckbeschwerden sowie gestörte Lid-, Ohr- und Zungenreflexe. Die Tiere sterben elendig.
Erreger ist das Bakterium Clostridium botulinum. Einer von 200 Clostridien-Arten, von denen 35 pathogen sind. Clostridien sind Anaerobier, d.h. sie vermehren sich unter Sauerstoffabschluss und sind dort aktiv. Ein anderer bekannter Erreger ist der in der Natur weit verbreitete Wundstarrkrampf auslösende Clostridium tetani, der selbst bei kleinen tieferen Verletzungen bei Mensch und Tier lebensgefährliche Infektionen auslösen kann.

Die krankmachenden Erreger der Clostridien bilden Toxine (Gifte).

Als Dauerstadien können sie Jahrzehnte im Wasser oder im Boden überleben.

Je schwächer das Immunsystem und je höher die Belastung mit Clostridien-Sporen, desto eher können Rinder an chronischem Botulismus erkranken.
Prof. Krüger stellte fest, dass vor allem Hochleistungsmilchkühe von der Erkrankung betroffen sind, die Glyphosat in gentechnisch verändertem Futter erhalten.

Dies ist bei gentechnisch verändertem Soja der Fall, aber auch bei Pflanzenteilen von Getreide- und Kartoffelfeldern, die kurz vor der Ernte mir Glyphosat gespritzt wurden.

Je höher die Milchleistung einer Kuh, umso mehr Kraftfutter und damit Glyphosat erhält sie. Entsprechend stärker wird die Mikroflora und damit die Abwehr gegen Clostridien geschwächt. Eine Logik, die einige Landwirte inzwischen verstanden haben.

Das BfR kann, oder will (Wie eine Lobby die Kontrollbehörde unterwandert/ Süddeutsche 25.05.2012) diesen Zusammenhang anscheinend bisher nicht nachvollziehen.

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